Arbeitskräfte für die Pflege zu finden ist auch in Japan keine leichte Aufgabe. “Visionary” heißt das Pflege-Unternehmen in der Stadt Ichinomiya, das sich in den vergangenen Jahren mit einer besonderen Kampagne einen Namen gemacht hat. Vielen ist Visionary bekannt als “die Firma, die Maccho-Männer als Pfleger einstellt”. “Maccho”, so bezeichnet man in Japan trainierte, muskulöse Männer – und die sind das Aushängeschild und Markenzeichen von Visionary.
Der Pflegedienst, der aktuell 19 Standorte in der ambulanten und stationären Pflege betreibt, ist spezialisiert auf die Versorgung von Menschen mit Behinderung. Ganze 120 Mitarbeitende hat das Unternehmen aktuell – und kann sich über einen Mangel an Bewerbern nicht beklagen.
Rund dreihundert Bewerbungen erhält das Unternehmen pro Jahr. Einen bedeutenden Anteil daran haben die 20 Maccho-Männer, die für Visionary tätig sind.
“Sie bringen ein tiefgreifendes Wissen über die Mechanismen der Muskeln und die Bewegung von Gelenken mit. Und sie sind sehr professionell damit, wie man seinen Körper nutzt,” sagt Yusuke Niwa über die trainierten Mitarbeiter. “Wir trainieren jeden Tag, darum ist die Arbeit für uns keine große körperliche Belastung.“
Der Einsatz der starken Männer wird auch von den Pflegebedürftigen geschätzt. Shunsuke Ogata lebt in einer Wohngruppe in Ichinomiya, die von Visionary betreut wird. “Ich kann sie um alles bitten. Ich fühle mich bei ihnen absolut sicher”, sagt er über die muskulösen Pfleger.
Niwa hofft, dass sein Konzept ein Ansatz sein könnte um zu zeigen, wie man Interesse an Pflegeberufen wecken kann. „Ich hoffe die Menschen hören mehr auf diejenigen, die es wirklich mögen in dem Bereich zu arbeiten. Darum möchte ich, dass unsere Maccho-Angestellten herausstechen und Aufmerksamkeit auf sich ziehen”. Sie werden, das weiß auch Niwa, nicht auf die Schnelle das Personal-Problem in der Pflege lösen. Aber sie sind ein erster Schritt, da ist er sich sicher.
(Quelle: https://lnkd.in/enMZd7x8)
Könnt ihr euch so ein Konzept auch für Deutschland vorstellen?